
Manchmal versinken Teams im Begriffslabyrinth.
Dann hilft nur, die Fachbegriffe mal fallen zu lassen und
sich auf’s Erzählen zu konzentrieren.
Beispiel gefällig? Gerne.
Inspiriert von wahren Gegebenheiten:
Ein etabliertes Unternehmen.
Ein neues, hochtechnisches Produkt.
Die Rückmeldung vom Vertrieb: schwer zu verstehen, schwer zu verkaufen.
Dem Marketingteam war klar: Die Positionierung muss neu gedacht werden – aber Full-Funnel. Der Vertrieb sah fehlende Benefits, der ROI sei Kunden nicht klar. Das Produktteam wollte Value Proposition, Personas und User-Stories überdenken. Leadership forderte endlich klare USPs.
Alles nachvollziehbare Beobachtungen. Trotzdem keine Lösung in Sicht. Jede Diskussion kreist um andere Begriffe. Alle meinen, das Gleiche zu wollen, doch alle nutzen andere Worte. Und jedes neue Konzept bringt mehr Unsicherheit in die Diskussion: Was heißt das genau? Wie tief müssen wir da rein? Wer entscheidet, ob das stimmt?
Fachbegriffe helfen Fachleuten. Aber wenn Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen gemeinsam etwas Neues entwickeln wollen, engt der Jargon schnell das Denken ein oder führt ins Begriffs-Labyrinth.
Ok, keine neue Erkenntnis.
Aber wie kommt man da raus? Mein Vorschlag:
➡️ Alle an einen Tisch holen: Marketing, Produkt, Vertrieb.
➡️ Einen gemeinsamen Workshop lang auf alle Fachbegriffe verzichten.
➡️ Auf eine Frage fokussieren: „Wie erzählen wir so einfach wie möglich, was unser Produkt kann und was es besonders macht?“
Mit der neuen Frage wechselt automatisch die Perspektive: Man ist bei der Geschichte. Beim Publikum. Man verlässt den Expertenmodus und begibt sich zusammen auf Lösungssuche:
Was wollen wir erzählen.
Was ist uns wichtig?
Was ist potenziellen Kunden wichtig….
Und plötzlich ist neuer Raum da. Raum für andere Gedanken. Raum für neue Ideen.
➡️ Storytelling wird oft als magisches Marketingwerkzeug verkauft. Für mich liegt die eigentliche Zauberkraft allerdings woanders. Erzählen ist etwas, zu dem jeder Mensch sofort Zugang hat. Wenn wir Dinge erzählen, spüren wir sofort, was verständlich ist – und was nicht. Was Spannung erzeugt – und was leer bleibt.
In dem Moment, in dem wir darüber reden, was wir erzählen wollen, reden wir nicht mehr von Abteilung zu Abteilung oder von Experte zu Experte. Wir reden von Mensch zu Mensch und lassen das Begriffslabyrinth hinter uns.